Was ist Nitrit?
Das An-Ion der salpetrigen Säure (HNO2) bezeichnet man als Nitrit (NO2)
Wie bildet sich Nitrit in einem Aquarium?
Durch den Stoffwechsel der Fische und das Vergehen abgestorbener Pflanzenteile bekommen wir Nitrit ins Aquarium.
Von den Ausscheidungen der Fische und von abgestorbenen Pflanzenteile entstehen zuallererst Ammoniumionen ( Ammonium, Ammoniak).
Diese werden durch Oxidation von Nitritbakterien (Nitrosomonas) zu Nitrit verarbeitet, dabei wird viel Sauerstoff verbraucht.
Nitrit ist toxisch (giftig) und einer der größten Gefahren im Aquarium besonders wenn es gerade erst aufgebaut wurde und sich noch keine weiteren Bakterien gebildet haben.
Diese Nitritbakterien bilden sich sehr schnell im Wasser eines Aquariums, dabei lösen sie dann den sogenannte Nitritpeak aus.
Je nach pH-Wert und Temperatur des Wassers kann Nitrit als undissoziiertes oder dissoziiertes Molekül vorhanden sein.
Aber an der Giftigkeit ändert das nichts.
Wie kommt das Nitrit in den Fisch:
Da gibt es zwei Möglichkeiten
Die erste Möglichkeit
Aufnahme als HNO2 Molekül
Liegt der pH-Wert des Wassers unter dem pH-Wert vom Fischblut (7,2 bis 7,4) nimmt der Fisch das Gift über die Kiemen (Kiemenepithel) auf.
Einmal im Blut des Fisches geht es dort eine Verbindung mit den Roten Blutkörperchen ein.
Das Nitrit gelangt als blinder Passagier in die Blutzelle.
Das in der Blutzelle befindliche Hämoglobin hat gegenüber dem NO2 eine höhere Bindungsbereitschaft wie gegenüber O2.
Das Ergebnis: das so gebundene Blut nimmt keinen Sauerstoff mehr auf.
Die zweite Möglichkeit
Die direkte Aufnahme von NO2 bei der Omose Regulation.
Dies ist für uns wichtiger wie die erste Variante
Was geschieht hier.
Das durchdringen von permeablen Membranen über die Diffusion ist für das NO2 als
geladenes Teilchen nicht oder nur sehr schwer möglich.
es braucht Hilfe.
Je höher der pH-Wert des Wassers desto schwerer wird dieser Weg.
Jetzt steht das NO2-Ion als geladenes Teilchen, na ich würde sagen blöd da
Es kann nicht mal eben die Membran Kiemenepithel durchdringen. Um in den Fisch zu kommen, da braucht es einen Lastenesel.
Aber dieser Esel ist da, in Form vom Chlorid Zellen die in den Kiemenepithel sitzen.
Diese Chlorid-Zellen haben die Aufgabe ganz spezielle Ionen in den Fisch zu befördern.
Unsere Fische haben im Wasser ein Problem: die Flüssigkeit in ihrem Körper weist eine enorm höhere Ionen Konzentration wie das sie umgebende Wasser auf.
Das ist der osmotische Druck der auf dem Fisch lastet. Durch diesen Druck dringt Wasser in unsere Fische, das geschieht durch die Membranen.
Dies Wasser verdünnt jetzt die Konzentration der Ionen im Fisch.
Um jetzt nicht als Kugelfisch im Becken zu schwimmen, scheidet der Fisch dieses Wasser über die Nieren wieder aus: er muss Urin ablassen.
Wie sagt man: Salzwasserfische trinken viel und machen wenig, Süßwasserfische trinken wenig bis gar nichts geben aber viel Urin ab.
Dass der Fisch dabei aber auch Ionen verliert dürfte jeden klar sein, und diese müssen irgendwie wieder in den Fisch.
Diese fehlenden Ionen werden über die Nahrung und den Lastenesel - eben diese Chlorid-Zellen - nachgeliefert,
einige Hautpartien der Fische helfen da auch noch mit.
Durch die Membranen der Chlorid-Zellen werden jetzt die passenden Protein-Moleküle unter Verbrauch von ATP in der Regel und Hauptsächlich Ci-Ionen aufgenommen.
Dabei entsteht an den Membranen der Zellen Potenzial und durch dieses folgt jetzt das Kat-Ion in das Zellplasma, dass es dabei durch die Membrane dringt ist klar.
Jetzt hat der Fisch wieder seine Ionen die er durch den Urin verloren hat wieder zurück in seinem Blut.
Schwimmt der Fisch jetzt in einer Ionen-Suppe; Leitfähigkeit sag ich mal bei 1000 braucht es da nicht viel an Arbeit,
ist aber die Leitfähigkeit gering und der Osmose-Druck sehr hoch der auf dem Fisch lastet, muss er den Nachschub viel Effektiver bringen.
Da ist jetzt auch das Problem, je geringer die Leitfähigkeit, desto geringer ist die Auswahl an Ionen.
Ist jetzt das CI-Ion nur gering im Wasser hat das Nitrit-Ion gewonnen es wird in den Fisch aufgenommen.
Dass ein Fisch sich auf diesen Weg vergiftet dürfte langsamer sein wie der erste Weg; die Aufnahme als HNO2 Molekül durch Diffusion.
Aber der zweite Weg wird öfter vorkommen wie der erste, da die meisten Fische im neutralen pH-Wert gehalten werden.
So, was machen wenn Nitrit im Wasser ist:
NO2/Nitrit senken als erster Schritt
Sollten wir jetzt das Wasser gemessen haben,
und das mit einem gescheiten Test Nachweisgrenze von <1mg/L (dazu gehören die Ratestäbchen nicht, die man so kaufen kann)
und es ist Nitrit nachweisbar bitte nicht den PC hochfahren und in Foren nachfragen: was soll ich machen?
Sondern Wassereimer holen und großzügig Wasser wechseln, an frischen Wasser sterben die Fische nicht.
Aber in der Zeit, wo man auf Antworten wartet schwimmen die Fische in der Nitritbrühe und können sich weiter vergiften.
Aus dem Grund gleich Wasserwechsel machen, denn von Frischwasser stirbt kein Fisch - von Nitrit schon.
Danach kann man dann in Foren fragen warum das war oder wieso es kommen konnte.
Dann kommt die Ursachenforschung.
Wir wissen Nitrit ist eine Stufe der Nitrifikation in der Ammoniak zu Nitrat verarbeitet wird
Also muss irgendwo zu viel Ammoniak anfallen oder angefallen sein.
Das sind die Ausscheidungen der Fische. Nur - die sind ja immer da.
Dann können das gestorbene Fische, Schnecken usw. sein. Es gibt ja auch Leute, die Frösche bei den Fischen haben,
deswegen das usw., oder habe ich irgendein Mittel eingesetzt um Hydren, Planarien oder sonstige Plagegeister zu vernichten und die verwesen jetzt.
Ganz wichtig bevor man ein Mittel einsetzt
Hab ich auch das richtige Mittel eingesetzt.
Es gibt so gute Mittelchen im Handel die vernichten mir auch meine Filterbakterien zur Nitrifikation gleich mit.
Das nenne ich dann einen vollen Erfolg.
All das sollte man sich überlegen, ob aus der Richtung etwas kommen konnte oder man sollte sich fragen wann war der letzte Wasserwechel.
Das Ionengleichgewicht anpassen
Damit bringen wir mehr CI-Ionen ins Wasser zum Nachteil der Nitrit-Ionen.
Wenn wir jetzt auch noch den pH-Wert gemessen haben und der ist unter 7 pH, sollten wir den Wert vorsichtig über 7 pH bringen.
Da gibt es Leute die Salz als Mittel der Wahl bezeichnen.
Da ist es gut wenn man die Werte von Wasser kennt was so aus der Leitung läuft, lieber 90% Wasser wechseln wie Salz im Aquarium (aber das ist meine Meinung dazu).
Es dürften die meisten Wasserwerke einen pH von über 7 haben und das bringt uns ja schon in die richtige Richtung
Auch Weichwasserfische halten für kurze Zeit besser ein höheren pH-Wert aus wie Nitrit, man kann ja den pH-Wert wieder senken wenn das No² nicht mehr nachweisbar ist
All diese Maßnahmen sollten wir in Ruhe erledigen.
Aus einem einfachen Grund, Stress können unsere Fische jetzt gar nicht brauchen.
Stress bedeutet höherer Sauerstoffbedarf, höherer Sauerstoffbedarf bedeutet schneller Atmen und mehr Nitrit-Ionen im Blut.
Ruhe bewahren und gezielt vorgehen sogar - und das ist meine Meinung dazu -
Licht aus im Aquarium, da sind auch die Fische ruhiger.